„Wenn eine Organisation ein System entwirft, wird dessen Design die interne Kommunikationsstruktur abbilden.“
– Mel Conway
Eine der größten Herausforderungen bei der digitalen Transformation ist die Abstimmung Ihrer Organisationsstruktur, Unternehmenskultur und Arbeitsweisen auf Ihre digitale Strategie. Im Idealfall sind Technik-, Produkt- und Unternehmensbereiche so organisiert, dass sie auf neue Marktchancen reagieren können – und die Unternehmenskultur treibt sie wie ein atlantischer Passatwind voran. In großen Organisationen halten aber vielmehr kulturelle Barrieren die Teams in einer Flaute gefangen und hindern sie am Vorankommen.
Viele in der API Economy führende Unternehmen haben einen Paradigmenwechsel für die Bereitstellung ihrer digitalen Produkte vollzogen. Dieser umfasst im Wesentlichen agile-Entwicklungsmethoden, eine DevOps-Mentalität, Cloud-native Technologien, eine Microservices-Architektur und API-gesteuerte Konnektivität. Mit diesem API-orientierten Ansatz konnten solche Unternehmen trotz astronomischer Geschäftsexpansion extrem innovativ und operativ stabil bleiben. Folgen Organisationen dieser Praxis, werden sie im Laufe der Zeit die Unternehmenskultur in eine neue Richtung lenken können.
Eine der wirkungsvollsten Methoden zum Ändern der Unternehmenskultur ist zugleich die einfachste. Das Festlegen von Prinzipien und das Vorleben dieser Prinzipien vermittelt der Belegschaft eindeutig, worauf es ankommt. Je klarer die Führungsebene die Prinzipien der digitalen Transformation kommuniziert und verkörpert, desto mehr Mitarbeiter:innen werden sie ebenfalls verinnerlichen. Dann können Entscheidungen schneller und auf niedrigeren Ebenen getroffen werden.
Die 12 Führungsprinzipien von Amazon sind tief in der Organisation verankert und spiegeln sich in den täglichen Geschäftsabläufen und bei Bewerbungsgesprächen wider. Wenn Prinzipien ein Unternehmen so durchdringen, kann es deutlich eher agil und auf breiter Basis innovativ werden.
Eine weitere bewährte Methode zum Einbeziehen der Unternehmenskultur ist das Schaffen von Anreizen zur Selbststeuerung. In der Vergangenheit neigten IT-Abteilungen großer Unternehmen zu einer rigide von oben nach unten gerichteten Kontrolle. Sie diktieren den Entwicklungs- oder Technikerteams: „Befolgt diesen Standard oder verwendet dieses Framework, sonst…!“ Unternehmensstandards sind in einigen Fällen durchaus sinnvoll. Es entstehen aber deutlich weniger Reibungen, wenn Sie Ihrer Belegschaft zeigen, wie Sie die Dinge gerne hätten, wenn Sie erklären, warum der von Ihnen vertretene Ansatz vernünftig ist, und wenn Sie Tools und Dokumentationen für das einfache Befolgen Ihrer Richtlinien anbieten. Wenn das gelingt, steuern Software-Engineers und -Entwickler:innen sich irgendwann selbst durch permanente Selbstreflexion: „Ist das, was ich tue, das, was ich tun möchte oder sollte?“
Zwar eignet sich eine Umstrukturierung nur bedingt zur Veränderung der Unternehmenskultur, möglicherweise müssen Sie aber für eine agilere Systementwicklung die organisatorischen Abläufe ein Stück weit anpassen. Unternehmen, die an große, monolithische Produkt-Releases gewöhnt sind, sollten ihre Entwicklungsteams auf schnellere Release-Zyklen umstellen, die einer hohen Frequenz von Änderungen entsprechen. Best Practice in der heutigen Softwareindustrie ist eine schnellen Abfolge kleiner Anpassungen. Das ersetzt die seit Jahrzehnten üblichen großen Produktivversionen, auf die nur allzu oft mehrere Runden mit Fehlerbehebungen und Notpatches folgten. Anstatt Veränderungen zu fürchten, wollen Unternehmen sie heute bestmöglich meistern.
Parallel zu den schnelleren Versionszyklen ist eine Pipeline-Bereitstellung erforderlich. Je mehr sie hier automatisieren können, desto besser.
Zur Unterstützung dieser neuen Entwicklungspraktiken sollten Sie eine Kultur des Experimentierens und Lernens pflegen. Einige Betriebskonzepte und Releases werden sicher Mängel aufweisen. Aber in Verbindung mit schnellen Feedbackschleifen eröffnen Fehler eine weitere Chance für Ihre Unternehmenstransformation.
Eine abschließende Empfehlung, um Ihre Unternehmensabläufe und -kultur mit Ihrer digitalen Strategie in Einklang zu bringen: Probieren Sie „domain-driven Design“ aus. Dieser Ansatz wurde im Kontext der Microservices-Bewegung als Alternative zu den eher monolithischen, UI-basierten Ansätzen populär und betrachtet Systeme aus der Perspektive von Business Domains. Wenn Sie DDD in einem API-Kontext anwenden, können Sie ein System auf Basis der Interaktionen zwischen den Komponenten modellieren. So erhalten Sie eine API-basierte Architektur, die sich viel leichter als mit herkömmlichen Methoden an Ihre Geschäftsanforderungen anpassen lässt.
Die API-Programm-Workshops von MuleSoft helfen Unternehmen beim Ausrichten ihrer organisatorischen Strukturen und Firmenkultur auf die digitale Transformation. Informieren Sie sich über den Aufbau einer API-Strategie, die Betreuung von Entwickler-Ökosystemen und mehr.