2023 ist da – mit neuen Unternehmenszielen, Projekten und digitalen Initiativen. Seit der Pandemie haben sich die Erwartungen der Kund:innen und die Anforderungen des Marktes verändert. Die Unternehmen haben darauf mit einer Neuausrichtung ihrer Strategien für die digitale Transformation beeindruckend schnell reagiert.
Relevante digitale Trends für 2023
Auch 2023 werden Unternehmen sich bemühen, ihre Ausgaben für Betrieb und Investitionen zu optimieren und angesichts einer angespannten Wirtschaftslage ihr Wachstum voranzutreiben. Wir haben anhand aktueller Zahlen und Fakten am Markt die Trends identifiziert, die die Digitalstrategien führender Unternehmen in 2023 prägen werden.
1. Automatisierung im gesamten Unternehmen
Das Thema Automatisierung steht bei IT-Verantwortlichen schon seit einiger Zeit auf der Tagesordnung. Laut Deloitte haben schon 53 % aller Unternehmen Robotic Process Automation (RPA) eingeführt, für die nächsten zwei Jahren rechnet man mit einem Anstieg auf 72 %. Häufig handelt es sich dabei aber um RPA-Insellösungen mit einem bestimmten und begrenzten Zweck; die sich weder zentral steuern noch skalieren lassen.
2023 werden führende Unternehmen isolierte RPA-Maßnahmen in strategischere, unternehmensweite Automatisierungs- oder Hyperautomatisierungsinitiativen überführen. Nach Gartners Prognosen werden Unternehmen mit Hyperautomatisierung ihre Betriebskosten bis 2024 um 30 % senken können. Vor dem Hintergrund unvorhersehbarer wirtschaftlicher Entwicklungen beschleunigt Hyperautomatisierung die digitale Transformation und fördert effizientes Wachstum. So können Unternehmen krisenhafte Zeiten besser bewältigen.
2. Modularität wird zur Unternehmensstrategie
Geht es um Vernetzung und Konnektivität, sind Datensilos sind ein zuverlässiger Showstopper – zumal Unternehmen im Schnitt 976 verschiedene Systeme betreiben. Ein modularer Ansatz kann damit verbundene Integrationsprobleme lösen. 2023 werden laut Gartner 60 % der etablierten Unternehmen das modulare Unternehmen bzw. „Composable Enterprise“ als strategisches Ziel formulieren und es mit einer wachsenden Anzahl von „Packaged Business Capabilities“ (PBCs) erreichen.
Immer mehr Unternehmen setzen auf Modularität. Mit diesem Konzept für Integration und Automatisierung können Teams vorhandene digitale Komponenten wiederverwenden. Dieser kosteneffiziente, strategische Ansatz beschleunigt die Wertschöpfung, ermöglicht Unternehmen eine flexible Anpassung an veränderte Marktanforderungen und fördert Kund:innenbindung und Wachstum.
3. Low/No-Code-Tools beschleunigen die Transformation
Unternehmen verlangen viel von ihren IT-Teams. Mit der Pandemie explodierte der Bedarf an digitalen Lösungen überall im Unternehmen, und etliche Abteilungen wollten geschäftskritische digitale Initiativen mit Hilfe der IT-Abteilung umsetzen. 2021 stieg die Zahl der IT-Projekte um durchschnittlich 40 %. 52 % davon wurden nicht rechtzeitig abgeschlossen.
Für ein höheres Innovationstempo im Unternehmen müssen Mitarbeiter:innen aus den Fachbereichen die von der IT bereitgestellten digitalen Funktionskomponenten eigenständig weiterverarbeiten können. Dazu muss die IT-Abteilung unternehmensweit Low-/No-Code-Tools installieren, mit deren Hilfe Anwender:innen ohne Programmierkenntnisse digitale Komponenten und Daten per Drag-and-Drop zu automatisierten Prozessen oder neuen Services zusammenfügen können – und zwar konform mit den IT-Richtlinien.
4. Total Experience (TX) ist im Kommen
Für den Unternehmenserfolg ist das Mitarbeiter:innerlebnis genauso wichtig wie das Kund:innenerlebnis. Wegen des Fachkräftemangels wird es für Unternehmen immer schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter:innen zu gewinnen und zu halten. 48 % der IT-Führungskräfte werden heute an der Kund:innenzufriedenheit gemessen, mit 46 % hat die Mitarbeiter:innenzufriedenheit mittlerweile fast den gleichen Stellenwert.
2023 werden immer mehr führende Unternehmen die Customer und Employee Journeys besonders an deren Schnittstellen mit Blick auf eine ganzheitliche „Total Experience“ (TX) verbessern. Diese Strategie eröffnet perfekte gemeinsame Erlebniswelten. Die Wiederverwendung bestehender Technologieinvestitionen für digitale Kund:innen- und Mitarbeiter:innenerlebnisse generiert dabei zusätzlichen Mehrwert.
5. Weniger teure Fehlentscheidungen dank Data Fabric
Schlechte Entscheidungen kosten das durchschnittliche S&P 500-Unternehmen 250 Millionen Dollar jährlich. Wenn Führungskräfte Zugang zu relevanten Daten haben, können sie klug entscheiden. Das Problem: die meisten Unternehmensdaten lagern abgeschottet in isolierten Silos. Unternehmen mit einer modularen Strategie können den Mehrwert isolierter Daten erschließen und sie mit einem Data-Fabric-Ansatz plattform- und abteilungsübergreifend vernetzen. So reduzieren sie schlecht getimte oder fehlerhafte Entscheidungen und vergeben weniger Geschäftschancen.
6. Für Edge Computing braucht es ein Cybersecurity Mesh
Mit der Pandemie wurde Geschwindigkeit zum Erfolgsfaktor Nr. 1. Die meisten Unternehmen investierten erheblich in Cloud Computing, Container und Microservices. Diese Technologien ermöglichten die für das neue Innovationstempo erforderliche digitale Agilität. Schon 2021 verfolgten die meisten Unternehmen eine Strategie für Multi- (92 %) bzw. Hybrid-Cloud (82 %).
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wollen viele Unternehmen noch schneller werden und setzen auf Edge Computing. Edge Computing analysiert Daten dort, wo sie entstehen. Sie müssen nicht erst zur Verarbeitung an ein zentrales Repository übertragen werden. So gewinnen Unternehmen viel schneller wichtige Informationen. Damit verbunden ist allerdings ein erhöhtes Sicherheitsrisiko, das sich mit einem auf universellem API Management basierenden Cybersecurity-Mesh-Ansatz minimieren lässt.
7. Nachhaltigkeit ist der neue Investitionsmotor
Umweltschutz und ökologische Nachhaltigkeit sind die wichtigsten Aufgaben unserer Gesellschaft und Generation. In unserer softwarebasierten Lebensumgebung tragen IT-Strategien maßgeblich dazu bei, die von Regierungen und Unternehmen gesetzten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Neunzig Prozent aller Technologieverantwortlichen betrachten Nachhaltigkeit heute als ein wichtiges IT-Ziel in ihrem Unternehmen und gehen davon aus, dass die entsprechenden Budgets in den nächsten drei Jahren um 10-20 % steigen werden.
Es leuchtet ein, dass echtzeitdatengestützte Analysen und Informationen optimal vernetzte und integrierte Lieferketten, ressourceneffizientere, smartere und nachhaltigere Arbeitsabläufe und infolgedessen eine Reduktion der CO2-Emissionen ermöglichen.
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