Die meisten Führungskräfte (88 %) sind überzeugt: Die IT ist für das Erreichen von Geschäftsergebnissen noch relevanter geworden. Die IT-Teams erfolgreicher Unternehmen können digitale Lösungen und Integrationen auf breiter Basis bereitstellen. Weniger ausgereifte IT-Organisationen sind damit oft überfordert: Es gibt keine Zielvorgaben, Daten und Systeme sind isoliert und Innovationen sind rar. Eine reife IT-Organisation dagegen richtet Strategie und Partnerschaften auf die Geschäftsziele aus, setzt neue Projekte zügig um und arbeitet mit modernen Branchenstandards und Best Practices.
Sechs Erfolgsfaktoren bestimmen den Reifegrad einer IT-Organisation:
- IT-Betrieb
- Softwareentwicklungs-Lebenszyklus (SDLC)
- Strategie
- Organisation und Governance
- Verfügbarkeit und Self-Service
- Community und Evangelisieren
MuleSofts Customer Success Team bewertet in regelmäßigen Reifegrad-Workshops mit unseren Kund:innen den Reifegrad für jede Kategorie und empfiehlt auf dieser Grundlage die passenden Maßnahmen zur Weiterentwicklung der IT-Reife.
Wir haben in den letzten drei Jahren mehr als 1.300 MuleSoft-Kund:innen zu ihrer IT-Reife befragt und einen Report zum IT-Reifegrad veröffentlicht. Dieser Blog stellt die sechs Faktoren vor, die dieser Report untersucht.
1. IT-Betrieb
Der IT-Betrieb ist das Fundament des IT-Reifegrads. Eine reife IT-Organisation beherrscht ihre Systemlandschaft und ermöglicht anwendungsübergreifende Kommunikation und entsprechenden Austausch von Daten. Die Bewertung der Reife des IT-Betriebs eines Unternehmens erfolgt hinsichtlich der Infrastruktur inklusive Funktionen für Monitoring und Troubleshooting.
Weniger reife IT-Organisationen verfügen über veraltete und Ad-hoc-Infrastrukturen, reaktive Prozesse zur Fehlerbehebung und orientieren sich nicht an standardisierten Leistungskennzahlen (KPIs). In einer ausgereiften IT-Organisation ist die Infrastruktur integriert, erfüllt sowohl Architektur- als auch Businessanforderungen und unterstützt DevOps-Best-Practices. Diese Organisationen verfügen über robuste, zentralisierte Prozesse und automatisierte Tools zur Fehlerbehebung. Mit den Monitoring-Funktionen der Anypoint Platform prüfen sie, ob ihre Anwendungen den betrieblichen KPIs entsprechen.
2. Softwareentwicklungs-Lebenszyklus (SDLC)
Ein agiler SDLC unterstützt das Prinzip von Mehrfachverwendung und Self-Service mithilfe modularer Assets. Modulare Unternehmen müssen nicht bei jeder Iteration wieder bei Null anfangen und können Anwendungen schneller bereitstellen. Wichtige Reifegrad-Faktoren sind die Architektur des SDLC, die Methodik und die Qualitätssicherung.
In weniger ausgereiften IT-Organisationen fehlt eine SDLC-Architektur und es gibt keine standardisierte SDLC-Prozessdokumentation. QA und Testing erfolgen manuell. Unsere Kund:innen mit hohem Reifegrad verwenden einen modernen Architekturkatalog, der auf API-led Connectivity basiert. Ihre sauber dokumentierte Softwareentwicklungsmethodik basiert auf agilen Prinzipien und fördert die unternehmensweite Erstellung und Nutzung wiederverwendbarer Assets. Der SDLC in ausgereiften Unternehmen integriert automatisierte, mehrstufige Tests mit Reporting.
3. Strategie
Die Strategie ist der Nordstern für IT-Organisationen. Sie gibt vor, welche Werte greifen, welche Ziele angesteuert werden und wie Arbeit und Organisation auf Erfolgskurs gebracht werden. Die Reifegrad-Faktoren, die ein Unternehmen hier beachten muss, sind eine konkrete API-Strategie, eine tragfähige Allianz zwischen Business- und IT-Teams und ein aktiv messbares Anwendungsnetzwerk.
Nicht ausgereifte Organisationen integrieren ihre Systeme ad hoc. Das Ergebnis sind instabile und ineffiziente Punkt-zu-Punkt-Verbindungen. Darüber hinaus fehlt es ihnen an gemeinsamen Zielen und einer Abstimmung zwischen ihren IT- und Business-Teams sowie an einem Anwendungsnetzwerk. Unsere am stärksten ausgereiften Kund:innen behandeln APIs wie Produkte. Sie pflegen enge Partnerschaften zwischen technischen und geschäftlichen Stakeholdern inklusive einer gemeinsamen API-Strategie, gemeinsamen KPIs, Zielen und Roadmaps – und verfügen über ein umfassendes Wissen über ihr unternehmensweites Anwendungsnetzwerk.
4. Organisation und Governance
Mit zunehmender IT-Reife verfolgen Organisationen eine API-Strategie und setzen sie konsequent um. Das reicht von der Unterstützung durch die Führungsebene über ein Anreizsystem für Wiederverwendung bis hin zu Governance-Maßnahmen.
In nicht ausgereiften Organisationen unterstützt die Geschäftsleitung die API-Strategie kaum oder gar nicht. Wiederverwendung wird nicht kultiviert und es besteht wenig Transparenz rund um Anwendungen und Daten. Reife Unternehmen entwickeln ihre Integrations- und API-Strategie top-down: Sie setzen Anreize für die Arbeit mit wiederverwendbaren Komponenten und verfügen über unternehmensweite Transparenz und Governance ihrer Datenquellen und implementierten Geschäftsprozesse.
5. Verfügbarkeit und Self-Service
Ausgereifte Organisationen erreichen Agilität insbesondere durch unternehmensweite Bereitstellung modularer Assets für Entwickler:innen. Dazu braucht es ein zentrales Repository für Integrations-Assets, ein Self-Service-Modell für die Nutzung dieser Komponenten und eine Kultur, die Wiederverwendung fördert.
Wenig ausgereifte Organisationen haben nur wenige oder gar keine verfügbaren und durchsuchbaren APIs, höchstens basale Self-Service-Funktionen und keine Kultur der Wiederverwendung. Ausgereifte Organisationen verfügen über eine zentrale Asset-Bibliothek und setzen auf Prozesse mit eigens konzipiertem Self-Service und entkoppelte Strukturen. Darüber hinaus ermutigt die Unternehmensführung in reifen Organisationen Teams ausdrücklich zur Wiederverwendung vorhandener Assets und Frameworks für neue Projekte. Das beschleunigt die Entwicklung, und Teams müssen das Rad nicht immer wieder neu erfinden.
6. Community und Evangelisieren
In fortschrittlichen Unternehmen treibt eine Community Innovationen noch schneller voran. Wenn eine engagierte Community auf APIs, Anwendungen, Daten und Funktionskomponenten zugreift, können sowohl interne als auch externe Entwickler:innen das bereits vorhandene Angebot eines Unternehmens erweitern.
Bei unseren Kund:innen mit hohem Reifegrad fördert ein spezielles firmeninternes Team gemeinsame Nutzung und Wiederverwendung. Es verfügt über etablierte und effektive Prozesse für das Onboarding und die Schulung von Entwickler:innen. Reife Unternehmen beteiligen ihre Community angemessen, fördern sie und feiern ihre Erfolge.
Das Entwickeln eines hohen IT-Reifegrads ist nicht trivial – vor allem, weil so viele Faktoren zu berücksichtigen sind. Laden Sie den vollständigen Report herunter und informieren Sie sich, wie die IT-Reife Ihres Unternehmens optimieren können.