Im Zeitalter der „Customer Experience“ erwarten die Digital Natives unter den Konsument:innen von den Anbieter:innen ihres Vertrauens nur das Beste. Infolgedessen hat sich das Digitalisierungstempo branchenübergreifend rasant beschleunigt. Um unter hohem Zeitdruck herausragende Kund:innenerlebnisse zu liefern, müssen IT- und Business-Teams eng zusammenarbeiten.
MuleSoft befragte kürzlich weltweit 2.400 IT- und Business-Führungskräfte verschiedener Branchen zum aktuellen Stand ihres IT-Business-Alignments. Laut den Ergebnissen hat sich die Zusammenarbeit in den letzten 12 Monaten auf breiter Front verbessert: 87 % der Befragten gaben an, dass IT- und Business-Teams auf Augenhöhe miteinander arbeiten. Im Sektor Hightech, Kommunikation, Medien und Telekommunikation (CMT) war der Anteil mit 92 % sogar noch höher.
Die Studie deckte aber auch weiterhin bestehende Herausforderungen auf. Sicherheit, Datensilos und Integrationsbarrieren sind immer noch die größten Probleme, die den Erfolg digitaler Initiativen ausbremsen.
Vier branchenübergreifende Digitalisierungs-Challenges
1. Legacy-Systeme bremsen das agile Business aus
Schon vor der Pandemie galt Business-Agilität als entscheidender Wettbewerbsvorteil, aber ihre Bedeutung hat weiter zugenommen – im Durchschnitt um 10 %. Aufgeschlüsselt nach Branchen stieg die Bedeutung der Business-Agilität um 12 % in Gesundheitswesen und Life Sciences sowie im CMT-Sektor und um 11 % im öffentlichen Dienst.
In vielen Unternehmen verhindern veraltete IT-Systeme mehr Agilität: So geben 94 % der Befragten aus dem öffentlichen Sektor an, dass die Modernisierung von Legacy-Systemen ohne Unterbrechung geschäftskritischer Prozesse kaum machbar ist. Im Gesundheitswesen nannte fast die Hälfte (44 %) der Organisationen veraltete IT-Systeme als eines der Hauptprobleme für einen effektiven Austausch klinischer Daten.
2. Automatisierung ermöglichen und Innovationspotenzial erschließen
Die Studie unterstreicht auch, dass Integration eine bereichsübergreifende Herausforderung bleibt, zumal Unternehmen im Zuge der digitalen Transformation neue Technologien einführen. So erklären etwa 90 % der Finanzdienstleister, dass die gestiegene Nachfrage der Verbraucher:innen nach digitalen und mobilen Services ihre Entwicklungs- und Integrationskapazitäten überstrapaziert.
Fast drei Viertel (72 %) der Unternehmen berichten zudem, dass Integrationsprobleme ihre Automatisierungsinitiativen erschweren. Diese Erkenntnis kommt ausgerechnet jetzt, wo die meisten Unternehmen branchenübergreifend auf Automatisierung setzen, um das Kund:innenerlebnis, die betriebliche Effizienz etc. zu optimieren. Auch eröffnen sich durch Automatisierung Aufstiegschancen für Business Technologists. Das sind Mitarbeiter:innen außerhalb der IT-Abteilung, die parallel zur Arbeit der Entwickler:innen mit Low- oder No-Code-Tools, wiederverwendbaren Komponenten und Self-Service-Funktionen ihre eigenen Automatisierungsinitiativen vorantreiben und dadurch einen erweiterten Mehrwert erwirtschaften können.
Ob Unternehmen ihre Ziele in den nächsten 12 Monaten erreichen werden, hängt entscheidend von der Lösung von Integrationsproblemen ab. Z.B. wollen mehr als drei Viertel (76 %) der Firmen aus dem Einzelhandel ihre operative Resilienz durch Echtzeiteinsicht in die Supply-Chain-Daten verbessern, und 64 % der herstellenden Unternehmen wollen Sicherheit und Produktivität ihrer Mitarbeiter:innen erhöhen.
3. Umgang mit IT-Sicherheitsbedenken
Die zunehmende Anzahl von Systemen, Anwendungen und Datenquellen, die miteinander verbunden werden müssen, weckt vielerorts Bedenken in punkto Sicherheit und Governance. Diese Sorgen teilen rund drei Viertel (72 %) der Befragten in Gesundheitswesen und Life Sciences, 71 % im Einzelhandel und 69 % aus dem öffentlichen Dienst. Bedenken bezüglich Sicherheit und Governance bremsen zudem das Innovationstempo, erklärten 87 % der Befragten.
Angesichts dieser Bedenken ist die Einführung einer einheitlichen Plattform als zentrales Steuerungsinstrument entscheidend. Über eine zentrale Oberfläche kann die IT-Abteilung ihre Governance-Richtlinien und Best Practices einheitlich festlegen, anwenden und sicherstellen – ein robuster und skalierbarer Ansatz.
4. Teams außerhalb der IT-Abteilung beteiligen
Vermutlich wird der steigende Digitalisierungs- und Innovationsdruck die Pandemie noch lange überdauern. Um die IT zu entlasten, sollten Unternehmen ihre Anwender aus den Fachbereichen zur eigenständigen Entwicklung vernetzter Lösungen befähigen.
Würden Firmen ihren Mitarbeiter entsprechende Low- oder No-Code-Lösungen zum sicheren Verbinden von Daten und Apps zur Verfügung stellen, könnte das die Geschäftsergebnisse deutlich verbessern, erklärt eine überwältigende Mehrheit der Unternehmen. Dieser Ansicht sind z.B. 88 % der Befragten aus dem Einzelhandel oder CMT bzw. 85 % der Finanzdienstleister.
Die Chancen unserer digitalen Welt verstehen
Innovation und rasantes digitales Wachstum werden die nahe Zukunft bestimmen. Die besten Erfolgsaussichten angesichts des fortschreitenden Strukturwandels haben Unternehmen, die den Übergang zu einem modularen Unternehmen vollziehen und jedem Mitarbeiter ermöglichen, Daten und Anwendungen miteinander zu verbinden.