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Robotic Process Automation (RPA) ist ein unaufhaltsamer Digitalisierungstrend. In diesem Artikel erfahren Sie, was RPA ist und kann, warum zahlreiche RPA-Projekte fehlschlagen, und wie MuleSoft RPA Ihre Automatisierungsinitiativen über den gesamten RPA Lifecycle hinweg sicher zum Erfolg führt. 

Automation now: Jobs für Bots 

Es scheint wie Magie und die ultimative Antwort auf branchenübergreifende Herausforderungen wie Innovationsdruck und Fachkräftemangel: Die Software-Technologie RPA automatisiert wiederkehrende Aufgaben schnell und kosteneffizient. Fehlerfrei und stoisch erledigen RPA-Bots digitale Routinetätigkeiten: Sie vergleichen Preise, beantworten Standardanfragen, erstellen Lohnabrechnungen oder generieren Passwörter. 

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Solche lästigen und fehleranfälligen Arbeiten beanspruchen und langweilen hochqualifizierte Mitarbeiter:innen in allen Abteilungen und kosten Unternehmen viel Zeit und Geld. Mit RPA gehören sie der Vergangenheit an. In mindestens 60 % aller Jobs können Software-Roboter rund ein Drittel aller Aufgaben automatisieren, nach weniger als einem Jahr RPA-Betrieb können 20 % Vollzeitäquivalente eingespart werden. Was für ein Potenzial!

Prognose für den weltweiten Invest in RPA-Software auf Basis der Ist-Zahlen im Jahr 2021 (Statista)

RPA für alle: der No-Code-Hype 

RPA-Bots imitieren die Aktivitäten menschlicher Anwender beim Bedienen digitaler Systeme: Sie öffnen und schließen Programme, identifizieren Inhalte auf dem Screen und führen Mausklicks oder Tastatureingaben aus. Dabei folgen sie einem vorgegebenen Skript, das den bisher manuell durchgeführten Arbeitsablauf automatisiert.

Für das Erstellen dieser Skripte bieten moderne RPA-Tools typischerweise einen grafischen No-Code-Ansatz: Die gewünschten Benutzeraktivitäten werden über vordefinierte Bausteine mit einfachen Drag & Drop-Aktionen zu Automatisierungs-Workflows zusammengefügt.

Mit diesem intuitiven Verfahren können auch Business-User ihre Arbeitsabläufe eigenständig automatisieren. So lässt sich enormes Digitalisierungspotenzial über die begrenzten Ressourcen der IT-Abteilungen hinweg erschließen. Bis 2023 sollen große Unternehmen viermal mehr Citizen Developer als professionelle Softwareentwickler beschäftigen.

Fail to scale: Warum RPA scheitert 

Also schwingen immer mehr Unternehmen den RPA-Zauberstab und erhoffen deutlich mehr Effizienz und weniger Kosten im Handumdrehen. Doch häufig bleibt das Wunder aus: 30 – 50 % aller RPA-Initiativen scheitern, so das desillusionierende Resultat nach dem initialen Hype am Markt. Und ironischerweise liegt das an der populären Nutzerfreundlichkeit der Automation Tools.

Häufig starten ambitionierte Fachabteilungen das Thema RPA in Eigeninitiative. Warum auch nicht? Schließlich kennen die Mitarbeiter:innen aus dem Business ihre Arbeitsabläufe am besten und können dank No-Code tatsächlich einige Aufgaben in kurzer Zeit automatisieren. Trotzdem bleiben die Ergebnisse überschaubar und die Probleme sind vorprogrammiert. Die Gründe: 

RPA-Fehler 1: Business im Alleingang

Läuft RPA als „Schatten-IT“ in den Fachabteilungen, fehlt es an allem, was ein professionelles Software-Projekt braucht: eine ordentliche und auditfähige Dokumentation, Entwicklungs- und Delivery-Standards, eine sauber aufgesetzte Infrastruktur, eine kontinuierliche Wartung und Überwachung des RPA-Bot-Betriebs. Und: RPA-Bots arbeiten als „digitale Kollegen“ in produktiven Systemen und Prozessen – das Einhalten von Compliance- und Security-Richtlinien wie z.B. das Managen von Zugriffsrechten ist also besonders kritisch. Kurz: RPA geht nicht ohne die Kompetenzen der IT-Abteilung!

RPA-Fehler 2: Planlos durchstarten 

Schnell irgendwelche Aufgaben irgendwie und irgendwo automatisieren ist möglich, aber wenig zielführend. RPA braucht wie jedes digitale Projekt eine Strategie und eine auf die übergeordneten Unternehmensziele abgestimmte Roadmap. Ohne eingehende Planung und Analyse werden mit großer Wahrscheinlichkeit wenig rentable Prozesse automatisiert und die Ergebnisse sind dürftig. So werden Ihre RPA-Vorhaben die Führungsebene kaum überzeugen und langfristig nicht unterstützt.

RPA-Fehler 3: Den Überblick verlieren

Wer entwickelt Bots? Welche Aufgaben werden automatisiert? Wo und wie häufig laufen die Automatisierungen? Welche Geschäftsergebnisse werden damit erzielt? Wenn Sie diese Fragen nicht beantworten können, fehlt es an Transparenz, zentraler Steuerung und Erfolgskontrolle: Ohne diese Governance-Aspekte wird Ihre Automation Journey zur Blindfahrt.

So geht RPA: Erfolgsfaktoren   

Die Komplexität von Prozessautomatisierung sollte niemals unterschätzt werden. RPA ist mehr als einfache Aufgabenautomatisierung. Soll sich die Wirkung von RPA im großen Maßstab entfalten, müssen Unternehmen diese Erfolgsfaktoren beachten: 

Die richtigen Prozesse auswählen 

Nicht jeder Prozess lässt sich automatisieren – und nicht jede Prozessautomatisierung ist tatsächlich rentabel. Sie müssen also vorab evaluieren, welche Prozesse technisch automatisierbar sind und ob ihre Automatisierung betriebswirtschaftlich sinnvoll ist

RPA Teams managen

Es braucht natürlich Entwickler:innen für das Bauen und Testen der RPA-Bots, aber auch Process Owner aus dem Business, die mögliche RPA-Kandidaten identifizieren und die RPA-Pipeline kontinuierlich befüllen, IT-Administrator:innen, die die Infrastruktur stellen und den laufenden Bot-Betrieb überwachen sowie Projektmanager:innen, die den Projektablauf steuern und die Kosten im Blick behalten. Für eine effiziente und sichere Kollaboration aller RPA-Akteure müssen alle erforderlichen Rollen, Kompetenzen und Rechte klar definiert sein.

RPA zentral steuern und dezentral umsetzen 

Unternehmen, die RPA erfolgreich umsetzen, steuern ihre gesamte Automatisierungslandschaft zentral unter Anwendung höchster Compliance- und Sicherheitsstandards. Gleichzeitig beteiligen sie Business-Anwender:innen in allen Unternehmensbereichen aktiv an der Prozessautomatisierung, erschließen so zusätzliche Digitalisierungskapazitäten und entlasten die IT-Abteilung. Diese Balance zwischen RPA Governance und RPA Enablement erreichen sie durch einen plattformbasierten Management-Ansatz und No-Code-Technologien.

Bot-Entwicklung standardisieren

Ein RPA-Bot ist letztendlich eine Software, die bestimmte Business-Anforderungen zuverlässig erfüllen soll. Deshalb eignen sich die Projektphasen des Software Development Lifecycle perfekt für die Entwicklung hochwertiger RPA-Bots. Ein standardisierter RPA Lifecycle vereinfacht und steuert den Projektverlauf und die Zusammenarbeit der involvierten Akteure und stellt sicher, dass RPA das Business optimal unterstützt.

MuleSoft RPA Lifecycle: Von der Prozess-Evaluierung bis zum Bot-Betrieb

MuleSoft RPA ist eine moderne Enterprise-Plattform für Prozessautomatisierung und bringt nutzerfreundliche No-Code-Tools und eine robuste Robotics-Technologie für erfolgreiche Prozessautomatisierung mit. Jedes Automatisierungsprojekt durchläuft den kompletten RPA Lifecycle. Die Vorteile:

  • Zentrale Steuerung und volle Kontrolle der unternehmensweiten RPA-Landschaft
  • Intuitive und gezielte Nutzerführung durch alle Phasen eines RPA-Projekts
  • Hohe Profitabilität und betriebswirtschaftliche Transparenz
  • Effiziente Zusammenarbeit aller Akteure und RPA-Stakeholder
  • Standardisierte, hochwertige Bot-Entwicklung
  • Stabiler, sicherer RPA-Betrieb

Sie wollen wissen, wie es geht? Kommen Sie mit auf eine Reise durch den Mulesoft RPA Lifecycle und die einzelnen Phasen der Prozessautomatisierung!

Prozessautomatisierung end-to-end: Der MuleSoft RPA Lifecycle

RPA Lifecycle Phase I: Evaluation  

Prozesse bewerten und priorisieren

Alle RPA-Projekte werden zentral über den cloudbasierten Server RPA Manager gesteuert. Hier beginnt die Automation Journey: In der ersten Phase des RPA Lifecycle prüfen Akteure mit einem profunden Prozesswissen, z.B. Fachbereichsverantwortliche oder Prozessmanager, ob sich RPA-Kandidaten tatsächlich für die Automatisierung eignen

Für finanzielle Analysen werden Dauer, Kosten und Häufigkeit der manuellen Prozessausführung erfasst. 
Die RPA-Evaluierung basiert auf diversen Kriterien. Eine Prozessmatrix visualisiert die RPA-Fähigkeit.
Die Prozess-Matrix ermöglicht eine einfache Priorisierung aller evaluierten Prozessautomatisierungen.

Prozesse freigeben und für die Automatisierung vorbereiten

Zur sicheren Projektsteuerung durch den RPA Lifecycle gehören Freigabeschritte für die Übergabe in die nächste Projektphase. Nach erfolgreicher Evaluierung übergibt der Process Owner den Prozess an den verantwortlichen Projektmanager. Vorbereitend definiert das Projektmanagement alle für die RPA-Entwicklung erforderlichen Settings, stellt das verantwortliche RPA-Team zusammen und führt eine Kosten-Nutzen-Analyse durch.

Der für die Automatisierung freigegebene Prozess erscheint im Backlog des Projektmanagers.
Projektmanager spezifizieren Applikationen, stellen RPA-Teams zusammen und erteilen Zugriffsrechte. 

RPA-Teams, Rollen und Rechte managen

An RPA-Projekten beteiligen sich von Prozessanalyst:innen über Bot-Entwickler:innen bis zu IT-Admins viele Akteure mit verschiedenen Aufgaben. Ein feingranulares und flexibles Rollen- und Privilegienkonzept definiert und steuert Kompetenzen und Zugriffsrechte und ermöglicht eine kontrollierte Zusammenarbeit aller Teams in allen Phasen des RPA Lifecycle.

Alle User auf der MuleSoft RPA Plattform werden im User Management konfiguriert und verwaltet.
RPA-Rollen und Privilegien werden einzelnen Nutzern oder RPA-Teams zugewiesen.

Automatisierungskosten und RPA-RoI kalkulieren

Zum RPA-Projektmanagement gehören auch betriebswirtschaftliche Analysen, die die Profitabilität geplanter und laufender Prozessautomatisierungen veranschaulichen. RPA-Projektmanager können so den monetären Erfolg der Automatisierungsintiativen einfach überblicken und an relevante Stakeholder berichten. 

Die Finanzanalyse verrechnet die RPA-Fixkosten mit den manuellen Prozesskosten und der Ausführungshäufigkeit. Die Break-Even-Analyse zeigt, ab wann der RPA-Prozess rentabel wird.

RPA Lifecycle Phase II: Design  

Prozesse modellieren

In der Design-Phase des RPA Lifecycle wird der Businessprozess als Flowchart in der grafischen Standardsprache Business Process Model Notation (BPMN) abgebildet. Der BPMN-Flowchart dokumentiert die aufeinanderfolgenden Schritte des High-Level-Prozesses und bildet das „Skelett“ für die anschließende Implementierung der Automatisierung. Neben Bot Tasks kann das BPMN manuelle User Tasks für „Attended bot operations“ einbinden: In diesem Fall kooperieren Mensch und Bot im Prozessablauf

Das BPMN-Design erfolgt über ein einfaches Drag-and-Drop-Kontextmenü. Upload vorhandener BPMNs ist möglich.

RPA Requirements aufzeichnen

Sobald der Businessprozess als BPMN vorliegt, wird er mit detaillierten Informationen für die Entwicklung der RPA-Bots befüllt. Der RPA Recorder zeichnet die zu automatisierenden User-Aktivitäten, d.h. die RPA Requirements, einfach auf. Dieses komfortable Recording-Feature beschleunigt die Bot-Entwicklung deutlich und war ausschlaggebend für MuleSofts Positionierung als Visionär im Gartner® Magic Quadrant for RPA 2022.

Der RPA Recorder zeichnet alle User Activities Schritt für Schritt einfach auf, hier einen User Login.
Der RPA Recorder wandelt alle aufgezeichneten User Activities in einen eigenen BPMN-Flow um. Jedes Element enthält alle erforderlichen Informationen für die Bot-Entwicklung.
Die aufgezeichneten RPA Requirements werden in den High-Level-Prozess eingebunden. Das Prozess-Design ist jetzt abgeschlossen.

RPA Lifecycle Phase III: Build  

RPA Workflows implementieren

Jetzt schlägt die Stunde der Bot-Entwickler:innen: Für jede Bot-Task im BPMN-Prozess soll auf Basis der aufgezeichneten RPA Requirements ein robuster RPA-Workflow erstellt werden. MuleSoft RPA Builder ist ein intuitives und mächtiges Low-Code-Tool mit einer breiten Palette automatisierbarer User-Aktivitäten in einer umfassenden Action Step Toolbox. Dazu gehören 

  • Screen-Recognition-Technologien wie Bild- und Mustererkennung
  • intelligente OCR zum Auslesen von Texten aus Anwendungsoberflächen, Bildern und PDFs 
  • typische Nutzeraktionen wie Mausklicks oder Tastatureingaben, 

sowie zahlreiche weitere RPA-Bausteine, die das Automatisieren typischer Office-Anwendungen und das Abbilden der Logik digitaler Businessabläufe vereinfachen.

Der BPMN-Prozess wird in den RPA Builder geladen. Hier wird für jede Bot Task ein RPA Workflow entwickelt.
Jeder RPA-Baustein (Action Step) wird über einen Wizard konfiguriert, hier ein Suchbereich und ein Suchmuster für eine Mustersuche.
Jeder fertig konfigurierte Action Step wird unmittelbar auf seine Funktionalität getestet.
Am Ende der Build-Phase ist für jede Bot Task ein RPA Workflow implementiert und lokal auf der Entwicklermaschine getestet. 

RPA Lifecycle Phase IV: Test

RPA-Qualität vor dem Go-Live sichern

Wie jede Software wird die fertig implementierte Prozessautomatisierung vor der Abnahme in den operativen Betrieb getestet. Dazu durchläuft der RPA-Prozess auf Bot-Instanzen verschiedene Testpläne, die mögliche „Real-World-Szenarien“ abdecken. Die Testausführung dabei kann in Echtzeit verfolgt werden.

Bei fehlgeschlagenen Testläufen wandert der Prozess zurück in die Build-Phase, für die Fehlerbehebung steht den Entwickler:innen ein automatisch generiertes Analysepaket zur Verfügung (vgl. RPA Alerting und Troubleshooting).

Sind alle Tests erfolgreich gelaufen, wird die Automatisierung für den Betrieb freigegeben.

RPA Lifecycle Phase V: Deploy

Prozessautomatisierung planen und starten

Kurz vor Go: Jetzt wird festgelegt, wann und wie häufig die Prozessautomatisierung ausgeführt werden soll – und auf welchen Bot-Instanzen.

Eine Schedule definiert Zeitraum und Intervall der Prozessautomatisierung.
Die Prozessautomatisierung wird verfügbaren RPA-Bots zugewiesen.

RPA Lifecycle Phase VI: Manage + Monitor  

Bot-Betrieb überwachen

Ihre Prozessautomatisierung läuft – die RPA-Bots sind am Werk! Sie können die Arbeit einzelner Bots im Livestream verfolgen oder Analysen zu allen laufenden Prozessautomatisierungen über Dashboards auf einen Blick erfassen.

Im Bot-Livestream verfolgen Sie in Echtzeit die Aktivitäten, die ein RPA-Bot ausführt.
Individuell konfigurierbare RPA-Dashboards analysieren alle laufenden Prozessautomatisierungen.

RPA Alerting und Troubleshooting

Für einen stabilen RPA-Betrieb braucht es zuverlässige Recovery-Werkzeuge. Wenn RPA-Bots auf Fehler laufen, informiert das Alerting-Modul umgehend zuständige IT-Administrator:innen – und ein detailliertes Analysepaket hilft RPA-Entwickler:innen, die Störung schnell und gezielt zu beheben.

Für jeden fehlgeschlagenen RPA-Lauf steht ein Analysepaket zum Download bereit.
Die detaillierten Informationen aus dem Analysepaket erleichtern Entwickler:innen die Fehlerbehebung.

RPA Lifecycle: Ihre Automation Journey beginnt jetzt

Sie kennen jetzt die wichtigsten Stationen auf der Reise durch den MuleSoft RPA Lifecycle. Möchten Sie Ihre eigene Automation Journey starten? Unser kostenfreies Training begleitet Sie Schritt für Schritt mit Übungen und Videoanleitungen durch alle RPA-Projektphasen. Machen Sie sich auf den Weg und unternehmen Sie eine Tour durch MuleSoft RPA.