Etablierte Banken und Finanzinstitute haben eine langjährige Geschichte – und eine historisch gewachsene Legacy-IT. Die veraltete Infrastruktur unterstützt zwar den Status quo und wichtige Kernprozesse, ist aber teuer in der Wartung und findet keinen Anschluss an das innovative Tempo, das die digitale Transformation und der Wettbewerb vorgeben. Dieser Blogartikel beschreibt die mit Altsystemen verbundenen Herausforderungen und stellt MuleSofts API-basierten Ansatz zur grundlegenden und nachhaltigen Legacy-Modernisierung vor.
Legacy-Systeme: niedrige Effizienz, Produktivität und Resilienz
Unsere Interaktionsformen haben sich sowohl kund:innen- als auch mitarbeiter:innenseitig seit 2020 verändert. Bei den Kund:innen ist ein zunehmender Trend hin zu Services, Produkten und digitalen Angeboten zu beobachten, die Komfort, Flexibilität und Kontrolle bieten. Bei den Mitarbeiter:innen hat die große Welle freiwilliger Kündigungen und damit verbundener Neueinstellungen während der Pandemiekrise den Blick für optimale Arbeitsbedingungen geschärft. All das setzt Führungskräfte verstärkt unter Druck, ihre Service- und operative Exzellenz zu verbessern, und erwartungsgemäß bekommt die IT-Abteilung diesen Druck am meisten zu spüren.
Gemäß MuleSofts aktuellem Benchmark-Report zur Konnektivität bei Finanzdienstleistern erklären 94 % IT-Entscheider:innen, das Tempo der digitalen Transformation habe in den letzten fünf Jahren angezogen, aber nur ein Drittel der geplanten digitalen Initiativen wurde tatsächlich umgesetzt. Noch ärgerlicher: Davon wurde nur etwa die Hälfte fristgerecht abgeschlossen. Diese Diskrepanz zwischen Bedarf und Umsetzung – die IT Delivery Gap – gehört für viele IT-Teams und Führungskräfte zum Alltag, gerade im Bankwesen. Zum Schließen dieser Lücke braucht es eine Modernisierung der Altsysteme.
Branchenübergreifend und besonders im Bank- und Finanzdienstleistungssektor ging es Führungskräften im vergangenen Jahr vor allem um Wachstum und darum, gestärkt aus der Pandemie hervorzugehen. Wachstum ist heute immer noch wichtig, aber Effizienz, Produktivität und Resilienz sind mittlerweile die brisanteren Themen.
Infolgedessen steigt das Interesse an Lösungen, die Produktivität, Service- und operative Exzellenz steigern. Themen wie Integration und Automatisierung rücken mehr in den Vordergrund. Priorität hat nach wie vor die digitale Transformation. Sie ist kein substanzloses Buzzword, sondern heute mehr denn je die Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg.
Diese Tatsache gilt besonders für Finanzinstitute. Reagieren sie nicht auf die gegenwärtigen volatilen Marktdynamiken, wird sich das spürbar und schwerwiegend auswirken.
Heute erfolgen 72 % der Kund:inneninteraktionen digital. Ein Vergleich dieser Daten mit Berichten aus den Vorjahren zeigt: Die Kund:innen bevorzugen beim Einkaufen, dem Vereinbaren eines Arzttermins, der Bearbeitung eines Hypothekendarlehens oder einer anderen beliebigen digitalen Interaktion zunehmend komfortable, flexible und einfache Services. Finanzinstitute, die diesen Trend für ihre Produkte und Services nicht berücksichtigen, riskieren Umsatzverluste von rund 7 Millionen Euro.
Allerdings tun sich viele schwer damit, integrierte Lösungen in dem Tempo zu liefern, wie sie nachgefragt werden. Die Integration digitaler Enduser-Erlebnisse ist nie trivial, typische Hürden sind in der Regel Datensilos, eine veraltete IT-Infrastruktur sowie Sicherheits- und Governance-Themen.
Viele Finanzinstitute sind etablierte Institutionen, die schon seit Jahrzehnten bestehen, und entsprechend sieht ihre technologische Infrastruktur aus. Legacy-Systeme, die auf einer veralteten Architektur beruhen, sind in der Regel komplex und für die Umsetzung moderner Initiativen nicht flexibel oder beweglich genug. Sie basieren auf traditionellen individuell programmierten Punkt-zu-Punkt-Integrationen.
Design, Entwickeln und Testen dieser „Custom Code“-Integrationen zwischen Systemen und Daten erzeugen eine hohe Arbeitslast auf der IT-Abteilung. Und 70 % ihrer Arbeitszeit verbringt die IT mit ihrer Wartung. Das ist Zeit, die für innovative Entwicklungen fehlt. Dreieinhalb Millionen Euro kosten individuell programmierte Punkt-zu-Punkt-Integrationen Unternehmen im Schnitt. Legacy-Systeme sind in jeder Hinsicht teuer.
Hier muss es einfach eine bessere Lösung geben. Wie können Finanzinstitute auf Grundlage ihrer Legacy-Systeme innovativ agieren und in einem zunehmend dynamischen und komplexen Umfeld reaktionsfähig bleiben?
Legacy-Modernisierung heißt: Datensilos beseitigen
Daten sind der wahre Motor der digitalen Transformation. Wenn Sie nachvollziehen können, wie Ihre Kund:innen Ihre Produkte und Dienstleistungen nutzen, gewinnen Sie wertvolle Informationen für die Weiterentwicklung Ihrer digitalen Geschäftsabläufe, Lösungen und Angebote.
Veraltete Infrastrukturen halten Daten in meist voneinander getrennten Systemen und Anwendungen. An die tausend Anwendungen und Systeme betreiben Unternehmen im Schnitt, denn sie sind das Rückgrat des digitalen Wandels und der User Experience.
Doch nur etwa ein Viertel dieser Systeme ist integriert. Unseren Recherchen zufolge erfordert eine durchschnittliche digitale Interaktion 35 oder mehr Technologiesysteme. Für IT- und Business-Teams sind isolierte Daten also ein richtiges Problem. Datensilos sind teure Innovationsbremsen.
Es gibt immer mehr Anwendungen, Daten und Systeme. Bei diesem Tempo kommt die Integration nicht mit. Die Folge: noch mehr Datensilos. Mit MuleSoft lösen Sie dieses Problem. MuleSoft bündelt jede digitale Ressource in Ihrem Unternehmen, also alle Daten, Prozesse und Anwendungen, in standardisierte, wiederverwendbare API-Bausteine. Diese bilden das Fundament für eine modulare Unternehmensstruktur.
So können Sie zukunftsfähige digitale Angebote schneller und sicher entwickeln. Sie müssen neue Projekte nicht mehr jedes Mal individuell programmieren oder Punkt-zu-Punkt-Integrationen erstellen.
API-Bausteine repräsentieren spezifische Geschäftsfunktionen , z. B. Rechnungsdaten oder CRM-Informationen, die Sie schnell und bequem zu einem integrierten Erlebnis zusammenstellen können. Wie funktioniert das?
Wenn digitale Komponenten in unternehmensweit auffindbaren, benutzerfreundlichen und sicheren APIs verpackt sind, können Teams im gesamten Unternehmen auf Daten und digitale Funktionen zugreifen, und die IT-Abteilung kann diese APIs umfassend managen und sichern. Damit eröffnen sich Unternehmen vollkommen neue Möglichkeiten. Sie können zukünftig neue, integrierte digitale Lösungen schneller entwickeln und launchen.
Wenn alle automatisieren können, schließt sich die IT Delivery Gap
Die IT steht heute vor komplexeren Herausforderungen als in den zurückliegenden Jahren. Mit der rasant wachsenden Anzahl von Anwendungen in Technologie- und Unternehmenslandschaften steigt der Bedarf an Automatisierung.
Früher konnten ausschließlich Entwickler:innen Daten, Systeme und Anwendungen integrieren, um den Bedarf an neuen digitalen Angeboten für die Kund:innen zu decken. Entsprechend stauten sich die Arbeitsaufträge und die Bearbeitung verzögerte sich.
Dieser Ansatz kommt nicht nur IT-Teams, sondern insbesondere das Business teuer zu stehen. Genau deswegen sollte jede:r digitale Erlebnisse entwickeln können. Wollen Finanzinstitute wettbewerbsfähig bleiben, müssen sie das Potenzial aller Mitarbeiter:innen für das Vorantreiben der Digitalisierung mobilisieren. Die IT braucht freie Kapazitäten für innovative Arbeit, und die Business-Teams müssen schneller und unabhängiger handeln können.
In einem modularen Unternehmen fügen Sie Geschäftsfunktionen in Form wiederverwendbarer API-Bausteine einfach zusammen. Bei jedem neuen Projekt kommen Sie schneller und effizienter voran, weil Sie Bausteine wiederverwenden, statt von Grund auf neu zu entwickeln. All diese digitalen Komponenten erstellen, managen, überwachen, sichern und steuern Sie auf einer einzigen skalierbaren Plattform. Zusätzlich können Sie häufig verwendete Prozesse und APIs automatisieren. Das erhöht Ihr Innovations- und Wertschöpfungstempo.
Das macht Sie nicht nur flexibler. Sie können Ihre Entwicklungskapazitäten ausbauen, mehr Initiativen vorantreiben, Projekte schneller umsetzen und Ihre Geschäftsergebnisse verbessern.
Modernisieren Sie Legacy-Bankensysteme und entfesseln Sie Innovationspotenzial
Banken und Finanzinstitute mit Legacy-Systemen müssen ihre Infrastruktur in drei Schritten modernisieren, um wirklich innovativ zu werden:
- IT- und Business-Ziele abstimmen
- Core-Systeme erschließen und isolierte Daten sicher integrieren
- Komplexität minimieren und Wiederverwendbarkeit maximieren
Dieser ganzheitliche Ansatz zielt nicht nur auf kurzfristige Initiativen. Sie legen damit ein zukunftssicheres Fundament für eine sichere, flexible und effiziente Architektur.
Angesichts einer komplexen Landschaft aus Legacy- und modernen Anwendungen, permanent neuen Compliance-Regularien und veränderlichen Kund:innenerwartungen werden Banken und andere Finanzdienstleister von einer Legacy-Modernisierung auf der Grundlage einer modularen Struktur unbedingt profitieren.
Entdecken Sie, wie Sie Ihre Kernsysteme freischalten und API-basierte Konnektivität für die Modernisierung Ihrer Bankensysteme nutzen können.