Im Mulesoft Connectivity Benchmark Report 2021 geben 77 % der IT-Führungskräfte weltweit an, dass sie ihre Abläufe durch digitale Transformation optimieren müssen. Automatisierung ist ein wichtiger Hebel für diese Transformation. Im Folgenden möchte ich die Vorteile und Herausforderungen bei der Einführung einer Strategie für Unternehmensautomatisierung beleuchten.
Gute Neuigkeiten: Die meisten IT-Unternehmen haben bereits eine umfassende digitale Transformation ihres Software-Engineerings durchlaufen. CIOs können auf Grundlage der dabei gewonnenen Erfahrungen jetzt die nächste Stufe der Transformation durch Automatisierung in Angriff nehmen.
Erfahrungen mit Automatisierung aus 10 Jahren DevOps
In den letzten zehn Jahren zeichnete sich in der IT-Entwicklung ein verstärkter Trend zur Automatisierung ab mit dem Ziel, durchgängige Qualität zu erzeugen. Daraus entwickelte sich die DevOps-Bewegung, die sich heute in den verschiedensten Unternehmen durchgesetzt hat. Wie wichtig das Fördern und Stärken Ihrer Entwickler:innenteams ist, haben Unternehmen verstanden. Erfolgreiche Organisationen investieren nicht einfach in DevOps-Tools, sie aktualisieren auch ihre taktischen und strategischen Ziele, um schneller qualitativ hochwertigen Code für den Betrieb bereitstellen zu können. Ein Jahrzehnt später, so der State of DevOps Report, wird sich dank Entwicklungsautomatisierung die Arbeit von IT-Engineering-Teams weiter verändern.
Integrationsaufwand mit Prozessautomatisierung meistern
Eine ständige Herausforderung für IT-Abteilungen ist die schnelle und zuverlässige Integration von Microservices in maßgeschneiderte Lösungen mittels APIs. Angesichts der wachsenden Nachfrage setzen einige Unternehmen auf Robotic Process Automation (RPA) und Low-Code-Tools. Diese Tools bieten einen niedrigschwelligen Einstieg, ermöglichen gewissermaßen Self-Service-Integration und ersparen die lästigen Details umfangreicher Integrationsprojekte im Unternehmen.
Mit den jetzt am Markt verfügbaren Stand-Alone-Automatisierungstools lassen sich vorhandene APIs und Services zu sinnvollen Lösungen verbinden. Dieser kluge Ansatz birgt aber auch gewisse Risiken. Solche Tools drohen als Schatten-IT abseits von IT-Sicherheitsauflagen und strategischer Überwachung zu laufen, wenn sie nicht richtig eingesetzt werden. Wie bei allen IT-Initiativen müssen CIOs digitale Komponenten und immaterielle Ressourcen im Unternehmen absichern: Sie müssen die Kontrolle und Steuerung zentralisieren und gleichzeitig die Funktionalitäten unternehmensweit bereitstellen, damit Kundenprobleme schnell, sicher und zuverlässig gelöst werden können.
Hauptfaktoren für erfolgreiche Unternehmensautomatisierung
Aktuelle Studien belegen eine Reihe typischer Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Unternehmensautomatisierung. Und sie sollten uns bekannt vorkommen:
- Modularität („Composability“): APIs und Services werden so konzipiert, entwickelt und bereitgestellt, dass sie möglichst leicht auffindbar und wiederverwendbar sind.
- Automatisierungsrichtlinien: Unternehmen erstellen Styleguides für sichere, effektive Services und APIs. Auch für Auswahl, Installation und Management Ihrer Automatisierungsplattform brauchen Sie konsistente und schlüssige Best-Practice-Richtlinien.
- Portabilität: Mit einer agilen Implementierung Ihrer Automatisierungslösungen müssen Sie sich nicht an Technologien und Anbieter binden.
- Demokratisierung: Setzen Sie Automatisierungstools mit einem niedrigschwelligen Ansatz für die Lösung von Geschäftsproblemen ein, können Sie diese Ressourcen unabhängig von der IT-Abteilung zuverlässig und effizient im gesamten Unternehmen nutzen.
- Führung von oben: Idealerweise überwacht und unterstützt das CIO-Office den unternehmensweiten Einsatz von Integrationsressourcen auf einem Niveau, das kreative Lösungsansätze der Teams nicht ausbremst.
Der strategische Mehrwert von Unternehmensautomatisierung
Erfolgreiche Unternehmen begreifen diese neue Automatisierungswelle als Grundlage für die künftige IT-Planung und -Ausführung. In diesen Unternehmen siedeln RPA und Low-Code-Tools nicht im Bereich einer Schatten-IT. Stattdessen entwickeln sie sich zu einem wichtigen taktischen und strategischen Element einer dynamischen Informationsarchitektur.
Business Automation Tools fördern die Nutzung und Wiederverwendung so genannter Packaged Business Capabilites oder PBCs, ein von Gartner geprägter Begriff. Nachdem Unternehmen jahrelang Entwicklung und Deployment nach dem DevOps-Prinzip automatisiert haben, sind sie jetzt startklar für das Composable Enterprise und die Entwicklung schlanker, passgenauer Lösungen. Und genau hier kommt die Automatisierung von Geschäftsprozessen ins Spiel.
Automatisierung: CIOs sind die Wegbereiter
Typischerweise können Mitarbeiter:innen mit dem meisten Kundenkontakt sowohl Kundenprobleme als auch mögliche Lösungen am besten einschätzen. Dafür haben sie möglicherweise ein geringeres Verständnis für die strategische Vision. Werden Automatisierungstools lediglich punktuell in einzelnen Abteilungen eingeführt, kann dies die Sicherheit, Zusammenarbeit und Agilität beeinträchtigen. Gefragt ist eine ganzheitliche Perspektive.
Erfreulicherweise können CIOs eine neue Generation von Automatisierungstools auswählen, managen, überwachen und steuern. Wenn CIOs den Integrationsprozess demokratisieren und damit regelrecht anschieben, bremsen sie den Fortschritt nicht aus, sondern agieren als Motor für mehr Agilität.
Die Frage ist nicht, ob Ihr Unternehmen in naher Zukunft auf Business Automation setzen muss oder nicht; die Trends sind eindeutig. Vielmehr kommt es darauf an, wie – und wann – Sie das Unternehmen mithilfe von Business Automation erfolgreich und nachhaltig digital transformieren.
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